Kálmán Várady

Kálmán Várady wurde 1958 in Hoffnungsthal, in der Nähe von Köln geboren. Seine ungarische Herkunft hat sein persönliches Leben stark beeinflusst und war immer eine große Inspiration für seine künstlerische Arbeit. Er studierte an der Kunsthochschule in Köln und wurde Meisterschüler bei Professor Wolfgang Schriefer. Während dieser Zeit bereiste er die ganze Welt. Besonders Afrika, Nord- und Südamerika regten ihn an, seinen persönlichen künstlerischen Ausdruck zu entwickeln. Heute konzentriert er sich auf das Roma-Sein auf künstlerisch-politischer Ebene. Bei Várady ist das Nomade-Sein Horizonterweiterung und Lebenseinstellung. Die Inhalte von Váradys Kunst gehen über den bürgerlichen Kunstbegriff hinaus. Seine Arbeiten wechseln zwischen Malerei, Objekt, Skulptur, Installation und Fotografie. Sie sind ein Prozess der Neukonstitution. Aus einer Ansammlung von Material erwächst eine Skulptur oder ein Objekt. Er reflektiert künstlerisch Kulte, Rituale und Mythen, Naturreligionen und magische Vorgänge aus diversen, selbst erfahrenen Kontinenten, und aktualisiert sie. Das Dunkle des Überlebenskampfes fließt in die Kunstwerke mit ein. Im Chaos liegt die Ordnung, alles ist gleichrangig, die künstlerische Methode ist die Asemblage, das Arrangement, die Collage. Váradys Skulpturen und Objekte haben eine animistisch-ästhetische Qualität. Sein Werk thematisiert das Geheimnis, Ritual, Tod und Magie.

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Várady wurde 1999 mit dem Stadtteilkunstpreis Köln-Kalk und 2009 mit dem Stadtteilkunstpreis Köln-Dellbrück ausgezeichnet. 2020 und 2021 hat er ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Nordrhein-Westphalen und 2021 den Innovation Grant vom ERIAC Berlin erhalten.

Zu seinen jüngsten Ausstellungen gehören Romanistan im Kunstraum ERIAC Berlin (Deutschland, 2020), Tränen aus Gold anlässlich des Europäischer Holocaust-Gedenktags für Sinti* und Roma* im Auditorium Maximum Krakau (Polen, 2019), in der ADK Akademie der Künste Berlin (DE, 2018) und Akate Te Beshen im Centro Madrid (Spanien, 2016) und in der Galerie 59 Rivoli, Paris (Frankreich, 2016). Darüber hinaus stellte er 2018 in der Renate und Alexander Camaro Stiftung, Berlin, 2017 in der Galerie Kai Dikhas, Berlin, (Wunderkammer I), 2014 im Museum Marta Herford Stuttgart (Ruhe Störung), 2014in der Staatsgalerie Stuttgart in, 2011 im Rheinisches Landesmuseum Trier in (Armut) und 2009 im Stadtmuseum Köln (Kunst der Roma – Roma in der Kunst) aus.

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Für die Serie der Warrior-Skulpturen stellt Synkretismus den grundlegenden Gedanken dar. Basis der Skulpturen bilden Madonnen oder Jesus-Skulpturen aus Gips, Porzellan oder Holz. Durch das Prinzip der Einverleibung christlicher und atheistischer Symbolik in einem alchimistisch künstlerischem Prozess der Assemblage entstehen die magisch rituellen Warriors. Várady modifiziert die Skulpturen bis die christliche Form nicht mehr zu erkennen ist, und nur noch verborgen als Substanz existiert. Von einer Skulptur der Anbetung hin zum Fetisch für diverse Zeremonien – das sind die Kämpfer für eine gerechte Sache. Ausgerüstet und behangen mit Fundstücken und Amuletten mutieren die Skulpturen zu einem magischen Geschöpf Váradys Fantasie. Seit Anbeginn der Zeit bis heute existieren auf der Welt Skulpturen, die Eigenschaften besitzen, die sich keine*r erklären kann: Wiederstand und Kampf bis hin zu Zauberei, weiße und schwarze Magie. Power-Skulpturen.

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