Selma Selman
Selma Selman wurde 1991 in Bosnien und Herzegowina geboren und ist eine Romni. Sie erwarb 2014 den Titel Bachelor of Fine Arts an der Abteilung für Malerei der Universität Banja Luka. 2018 schloss sie an der Syracuse University mit einem Master of Fine Arts in Transmedia, Bildende und Darstellende Künste ab. Selman ist Teil des zweijährigen Programms der Rijksacademi in Amsterdam. In ihren Kunstwerken geht es darum, weibliche Körper zu schützen und zu ermöglichen und einen skalenübergreifenden Ansatz für die kollektive Selbstemanzipation unterdrückter Frauen zu verfolgen. Selmans Suche nach funktionalem, zeitgemäßem politischen Widerstand entspringt ihrer persönlichen Erfahrung mit Unterdrückung von verschiedenen Richtungen und Maßstäben. Sie ist auch die Gründerin der Organisation Get The Heck To School, die sich für die Stärkung von Roma*-Mädchen auf der ganzen Welt einsetzt, die mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Armut konfrontiert sind.
2014 wurde Selman mit dem Zvono Award für junge Künstler*innen in Bosnien ausgezeichnet und nahm 2013 an der Internationalen Sommerakademie von Tania Bruguera in Salzburg, Arte Util, teil. 2017 wurde sie mit dem Trieste Contemporanea Award, Trieste (IT), ausgezeichnet. Und 2018 wurde sie für Forbes 30 under 30, Art and Style, nominiert. 2019 war sie die Gewinnerin des White Aphroid Award, Maribor (SLO), sowie die Gewinnerin des Power of Excellence Award der Association of Businesswomen in Bosnien und Herzegowina und des Magazins Grazia, Sarajevo (BIH).
Ihre Arbeiten wurden ausgestellt in der Kunsthalle Wien (2020), im L’Onde Center for Art, Paris (2020), bei der 58. Venedig Biennale (2019), im Queens Museum, New York (2019), in der Villa Romana, Firenze (2019), bei The Creative Time Summit, Miami, USA (2018, beim 3. Berliner Herbstsalon, Maxim Gorki Theater, Berlin (2017), in der acb Gallery, Budapest (2017), im agnès b. Galerie Boutique, New York (2017), in der New Children Gallery, New Orleans (2016), im Kunstquartier Bethanien, Berlin (2016), und vielerorts mehr.
No Space
No Space ist eine Videoarbeit, die auf humorvolle Weise Probleme von planetarischem Ausmaß darstellt, die menschliche Gesellschaften jenseits unserer derzeitigen Definitionsmöglichkeiten herausfordern. Die Videoarbeit ist eine Chance, sich eine gegenwärtige, aber unbekannte Definition von WIR vorzustellen – oder einem zukünftigen WIR –, dem wir uns wirklich zugehörig fühlen könnten. Indem sie paradoxerweise ein Bild eines GROSSEN KÖRPERS verwendet, um zu behaupten, dass es keinen Platz für jemand anderen gibt, reflektiert sie über den zunehmenden Egozentrismus und Egoismus, die die planetarischen Probleme erzeugen, mit denen wir in unserer heutigen Zeit konfrontiert sind – einer Zeit der Kriege, Migrationskrisen, ökologischen und klimatischen Veränderungen. Der digitale Riese stellt in Frage, wie wir den physischen Raum und unsere persönliche Zugehörigkeit definieren, indem er konzeptionell alle Räume für sich beansprucht, während er keinen physischen Raum einnimmt. Um für jede*n leicht erreichbar zu sein, ist das Video vor allem fürs Abspielen auf dem Smartphone gemacht und kann direkt über den Link www.nospaceproject.com angesehen werden.
Das Video wurde von Chongha Peter Lee aufgenommen und bearbeitet.
360 Video, 6 min, 2019