Moshtari Hilal

Moshtari Hilal ist bildende Künstlerin und Forscherin, die in Hamburg und Berlin lebt. Sie ist Mitbegründerin des globalen unabhängigen Kunstkollektivs AVAH (Afghan Visual Arts and History), Mitbegründerin des in Berlin ansässigen Forschungskollektivs CCC (Curating Through Conflict with Care) (2022) und zusammen mit ihrer Schwester und Designerin Zuhra Hilal Mitbegründerin von Studio Hilal, einem Designprojekt, das sich mit Drucken auf Textilien an der Schnittstelle von Kunst, Mode und Geschichtenerzählen beschäftigt. Seit Februar 2021 ist sie außerdem Ko-Kuratorin einer Gesprächsreihe mit dem politischen Geografen Sinthujan Varatharajah.

Mit einem besonderen Schwerpunkt auf der analogen Zeichnung betrachtet Hilal ihre gesamte Praxis dennoch als interdisziplinär und prozessorientiert. Während ihr Prozess mit dem Persönlichen als Ressource beginnt, beinhaltet er auch akademische Forschung und die Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit in Form von Vorträgen, Essays, Künstler*innengesprächen, Interviews und Social-Media-Arbeit. Sie beschreibt ihre künstlerische Praxis als Versöhnung mit Scham und negierter Schönheit sowie als kritische Subversion von Macht und kolonialen Kontinuitäten. Moshtari Hilal studierte Islamwissenschaften und Politische Theorie in Hamburg, Amman, Berlin und London mit den Schwerpunkten Gender und Dekoloniale Theorie.

Ihr Werk, das die Möglichkeiten der bildenden Kunst und des analogen Zeichnens erforscht, ist geprägt vom (Selbst-)Porträt und dem Familienarchiv. Moshtari Hilal strebt eine Bildsprache an, die vom Subjektiven geprägt ist. So arbeitet die Künstlerin mit der gezeichneten Linie als Mittel und Symbol eines figurativen Vokabulars, das sich auf den schwarzhaarigen Körper bezieht. Darüber hinaus beschäftigen sich ihre Porträts mit wiederkehrenden Motiven, wie der markanten Nase, der Figur der Mutter oder dem Familienarchiv.

Seit ihrem 19. Lebensjahr hat sie ihre Zeichnungen weltweit ausgestellt, unter anderem in Kabul, New Jersey, Hannover, Berlin, Köln, Hamburg, Göteborg, Teheran, Sopot, Barcelona, London und Beirut. Darunter waren ihre Einzelausstellungen in Hamburg bei Âme Nue (2020), in London an der Goldsmith University of Fine Arts (2018) und ihre Ausstellungen The Black Haired Bomb (2019) und The Girl with the Moustache (2016) in Berlin. Hilal hat ihre Arbeiten auch in Gruppenausstellungen in der Nationalen Kunstgalerie Sopot in Polen (2018), im Teheran-Niavaran-Komplex im Iran (2017), im Museum del Disseny in Barcelona (2017), in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin (2017), im Institute Francais in Kabul (2012) und in Hamburg (2019) gezeigt. Von Juli bis September 2017 war Moshtari Hilal Stipendiatin der schwedischen Künstlerresidenz Konstepidemin Göteborg. 2019 war Hilal zur Beirut Design Week eingeladen, sprach als Gastrednerin im MARKK – Museum der Künste und Kulturen der Welt in Hamburg, an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Universität Bamberg. Zuletzt war Hilal Teil des Curatorial Workshop 2020 auf der 11. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. 

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