Jeffrey Wynne

Jeffrey Wynne ist ein 28-jähriger interdisziplinärer bildender Künstler, der in Vancouver, Kanada, lebt und arbeitet. Seine Arbeiten sind inspiriert von Landschaften, die ihn umgeben. Er wuchs in der Stadt Victoria auf, an einem Ort namens Vancouver Island. Durch das Gebiet, in dem er lebt, zieht sich die Grenze zwischen den USA und Kanada, und es ist eine Region mit großen ökologischen Wundern sowie einer komplexen, herausfordernden Geschichte.

Er identifiziert sich als Person mit unklarer Herkunft. Sein Vater ist ein weißer Einwanderer aus Großbritannien. Seine Mutter ist eine Person mit unbekannter, jedoch sichtbar südasiatischer Herkunft. Wynne wird visuell als weiß wahrgenommen. Obwohl es sich um Personen mit sichtbar rassifizierter Herkunft handelt, sind die meisten seiner Verwandten äußerst zurückhaltend, wenn es darum geht, über diesen Aspekt deren Herkunft zu sprechen. Seine Mutter und ihre Geschwister werden oft als First Nations, karibisch, ostindisch/südasiatisch, iranisch, arabisch, schwarzer oder afrikanisch interpretiert.

Sie haben ihre eigenen Probleme mit der Identität und dem Gefühl der Zugehörigkeit, die sich von seinen eigenen unterscheiden. Die mütterliche Seite seiner Familie identifiziert sich als jüdisch.

Als jüdischer Künstler beinhalten viele seiner Werke Themen der Spiritualität und Fragen des Glaubens und der religiösen Identität, verflochten mit mythischen, mystischen Ikonen aus der natürlichen Welt, mit der er sich tief verbunden fühlt.

Nach dem Studium der bildenden Kunst an der Universität arbeitete er als Hilfsarbeiter und absolvierte ein Studium des Eisenbahnbetriebs am British Columbia Institute of Technology (BCIT) mit dem Ziel, Eisenbahnbauarbeiter zu werden. Heute lebt er in Vancouver, wo er derzeit an einem langfristigen Zeichenprojekt arbeitet, das sich mit der Schwerindustrie und der Natur beschäftigt.

1858

Diese Arbeiten sind Reflexionen über Geschichte, Identität, Spiritualität und Ort. Inspiriert von den Landschaften, der Artenvielfalt und dem industriellen Erbe des westlichen Nordamerikas, ist Wynnes Praxis in einer radikalen postkolonialen Vision verwurzelt, die über Grenzen und nationale Mythologien hinausreicht.

Die gezeigten Arbeiten beziehen sich auf die Sprachen der Roma* und der indigenen Ureinwohner*innen, auf Ereignisse und geografische Orte sowie auf jüdische Perspektiven und weisen auf Parallelen zwischen der Marginalisierung der Communities von Roma* und den globalen Mustern der Kolonialisierung hin. Die Peripherie bietet einen Spiegel für Systeme der Ungerechtigkeit; dennoch ist eine Peripherie auch ein Ort der Vielfalt, der Erinnerung, der Kreativität und der Transformation.

Als außenstehender Beobachter, der nicht ohne weiteres in kulturelle, ethnische oder nationale Identitätszugehörigkeiten passt, ist seine Rolle als Künstler die des Zeugen. Inmitten von verwunschenen Landschaften plädieren diese Arbeiten für ein transnationales Bewusstsein zwischen der Welt der Roma*, Minderheiten und indigenen Völkern weltweit.

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